Die Lichtwerkstatt. Was ist das eigentlich? Was tut man da? Woher kommt die?
Und viel wichtiger: wo will sie hin? Zum Mond, zur Venus, in den Garten nebenan? Oder eigentlich lieber gleich da bleiben wo es schön ist?
Fragen über Fragen, zu viele „W“, zu viele „?“
Es fehlen die „!“
Beginnen wir also bei „A“
„A“ wie Anfang. Denn mit dem Anfang, das sagt schon das Wort, fangen bekanntlich die besten Geschichten an. Und auch die längsten. Ich fasse mich kurz.
Am Anfang,
ich war nicht dabei, aber ich habe davon gehört, und auch das zeugt von Qualität, denn die besten Geschichten leben vom Hörensagen,
am Anfang, vor mehr als 20 Jahren, waren da ein paar Verrückte mit ihren Kameras und einer Vision.
Klingt nach Pathos? Ist es auch.
Nun gut, das mit den Verrückten stimmt und auch die Kameras. Die gab es auch. Das mit der Vision kam etwas später, zuerst einmal wurde das gemacht, was die Deutschen eben so machen. Wenn sie sich treffen. Mehr als einmal.
Sie gründen einen Verein.
Geschafft. Das erste „W“ ist vom Tisch. Zusammen mit dem „?“ seitlich runtergekippt. Galant über die Kante. Dort liegt jetzt ein „A“ und ein „!“ rechts dahinter.
Woher kommt diese Lichtwerkstatt? Daher kommt sie!
Ich habe es ja versprochen. Ich fasse mich kurz.
Überspringen wir also ein paar unwichtige Buchstaben. C, F, J. Randfiguren. Braucht kein Mensch. Zumindest keiner, der nicht Cedric, Frieda, oder Jörg heißt. Die brauchen das schon.
Naja, jedenfalls eine gute Geschichte braucht das nicht. Zumindest unsere nicht.
Landen wir also bei „M“. „M“ wie Mitte. Die goldene versteht sich.
Oder auch „M“ wie machen. Und da wird es interessant.
Was macht diese Lichtwerkstatt?
Lampen verkaufen? Oder gar reparieren?
Sie ist doch nicht etwa einer dieser Stromkonzerne? So ein richtig böser, fießer, mit Atom und Mindestlohn und Stromtrassen durch Wohngebiete und all sowas?
Ganz klar, nein! Nichts davon und letzteres schon gar nicht.
Die Lichtwerkstatt, das sind ein paar Verrückte mit ihren Kameras und einer Vision.
Und die machen das, was Verrückte eben so machen mit ihren Kameras.
Bilder!
Verrückte Bilder. Hammer Bilder. Kreative Bilder. Bilder in schwarz-weiß und Bilder in Farbe.
Bilder nach allen Regeln der Kunst und Bilder, die alle Regeln brechen.
Rattenscharfe Bilder und auch vernebelte.
Bilder mit Licht und Schatten. Aus dem echten Leben und aus dem Reich der Fantasie.
Manchmal auch komische Bilder. Und sogar Katzenbilder.
Bilder eben.
PLONK!
Hups. Das war ein rasanter Sturz. Hoffentlich hat das „W“ sich nichts gebrochen. Das „?“ war schlauer, hat sich am Tischbein langsam hinuntergehangelt.
Was macht die Lichtwerkstatt? Das macht die Lichtwerkstatt!
B.I.L.D.E.R.!
Und es wird auch Bier getrunken, oder Wasser. Und es wird gequatscht und gegrillt.
Das darf man nicht vergessen.
Es wird auch oft gegrillt. Es wird eigentlich verdammt oft gegrillt.
Jedenfalls liegt jetzt auf dem Tisch ein fettes bequemes „M“, das hat sichs gemütlich gemacht, und der Kumpel vom „!“. Prima, es füllt sich.
Aber ich wollte mich kurzfassen. Wir überspringen also nochmal ein paar Buchstaben.
*tto, *ieglinde, *incent, ich entschuldige mich bei euch, aber wir haben es ein bisschen eilig und rasen zum „Z“. „Z“ wie Ziel.
Und „Z“ wie Zukunft.
Wie soll die also Aussehen? Die Zukunft der Lichtwerkstatt?
Machen wir dazu eine kleine Traumreise, ich bin ehrlich, ich steh auf den Scheiß. Nicht!
Also los, Augen zu… und durch.
Augen zu und entspannen (Na los entspann dich, hopp jetzt, schneller! ENTSPANN DICH).
Tief einatmen. Tiefer verdammt.
Wir schreiben das Jahr 2038. Du trittst durch ein altes, verwittertes, halboffenes Tor. Nicht eines der schönen richtig alten, sondern eines der nur alten, so aus den 50ern. Alt eben.
Es ist Mittwoch gegen halb acht am Abend, die Sonne geht langsam unter, der Himmel malt dir ein Bild aus Eis und Feuer. Du trittst in einen Hof, alte Gebäude säumen ihn von allen Seiten ein.
Nein, nein falsch! Hör jetzt endlich mal auf von alten Schlössern und herrschaftlichen Villen. Ich bin nicht Rudi Carell und hier ist nicht dein Herzblatt, hier ist die LichtWERKSTATT. Denk an Industriegebäude, grauen Putz, Brandschutztüren. Jetzt bist du richtig. Also weiter geht’s.
Ab durch den Hof, rechts eine kleine Oase. Frisch gehackte Beete, exotische Pflanzen, Pampasgras. Scheint als hätte hier einer Freude am Gärtnern.
Fast da, drei Schritte noch und…langsam, sachte…
3…Wir schreiben das Jahr 2038
2…Du stehst im Hof der Lichtwerkstatt
1…Du wartest gespannt auf den Moment
Augen auf.
Ein paar Verrückte mit ihren Kameras und einer Vision. Das „W“ reißt das „?“ vom Tisch.
Herzlich Willkommen in der Lichtwerkstatt, kann mal einer den Buchstabensalat vom Tisch räumen? Das „Z“ steht im Weg. Ich brauch Platz für den Grill.